hypothese
achim schmitz I architektur
Düsseldorf
LA BOOM
2014
Zusammenfassung
La Boom ist ein Gegenentwurf und eine kritische Parodie zur Düsseldorfer Stadtplanung des innerstätisch gelegenen ehemaligen Güterbahnhofgeländes. Seit der Jahrhunderwende entstehen hier Neubauprojekte, die hauptsächlich durch die spekulativen Interessen ihrer Investoren geprägt sind.
In unser Studie haben wir Ideen zu einer alternativen Stadtplanung zusammengetragen, die sich aus den Belangen und den Qualitäten der direkt angrenzenden Stadt ableiten lassen. Wir sind der Frage nachgegangen, ob man Gentrifizierung im Sinne einer charakterbildenden Stadtplanung steuern kann.
Als Experimentierfeld diente hierzu der südliche und letzte noch nicht überbaute, aber seinerzeit bereits anvisierte Abschnitt des ehemaligen Bahngrundstücks zwischen Düsseldorf-Wehrhan und Ackerstraße. Die Ergebnisse unserer Studie haben wir im Februar 2015 mit Vertretern der Düsseldorfer Regierungsparteien SPD, Grünen und FDP diskutiert.
Unsere Kritik richtet sich dabei im besonderen an die entstandenen Monostrukturen, den Verlust des öffentlichen Raums und die mangelnde Durchlässigkeit der neuen Architektur.
Als Alternative fordern wir in unserem fiktiven Projekt eine offene städtebauliche Struktur die Bezüge zum direkten Umfeld aufnimmt. Eine wesentliche Rolle spielt dabei eine stärkere soziale und inhaltliche Durchmischung, wie die Kombination von Wohnen und Arbeiten, sowie eine ernstzunehmende Einbeziehung der prägenden Potentiale der Kreativ-Wirtschaft und Kleinunternehmer des sogenannten Designviertels.
Von diesem Planungsansatz erhoffen wir uns eine stärkere Identifikation der Anwohner mit ihrer Stadt und eine höhere Partizipation der Bürger an Gemeinschaft und am öffentlichen Leben.
Heino Treyer,
Jörg Beckers,
Achim Schmitz
Die Stadt Düsseldorf erarbeitet derzeit für dieses Areal einen Bebauungsplan.
AS 2018
LA BOOM
eine städtebauliche Studie
Wehrhahn-Ackeroder das Worringer Feld
Ein innerstädtisches Areal
In der Verlängerung des ehemaligen Güterbahnhofs Derendorf, einem städtischen Entwicklungsgebiet mit so klangvollen Namen wie „Le Flair“ oder „Le Quartier Central“, liegt das von uns gewählte Areal. Zwischen Wehrhahn und Ackerstraße schlummert dieser Ort, der bis jetzt die Chance verpasst hat, mehr zu sein. Geprägt durch die flankierenden Gleistrassen, ist er eine innerstädtische „Bruchkante“, eher mit dem Charakter einer Brache denn eines lebendigen, lebenswerten Stadtraums.
Stadtmitte endet – irgendwo fängt Flingern an. Bestimmender Faktor des Areals ist auch die Schallimmission durch die Bahn und zukünftig durch eine neue Entlastungsstraße – städtischen „Lärm“ gibt es also zur Genüge.
Dieser Ort steht aber auch im direkten Bezug zum verkehrstechnischen Herzen der Stadt: Mit Hauptbahnhof, S-Bahnhof und Busbahnhof und wichtigen Verkehrsachsen und Ausfallstraßen (Kölner Straße / Erkrather Straße / Graf-Adolf-Straße).
Ein innerstädtisches Areal Er liegt in Wurfweite zum Wehrhahn als östlichem Tor zur Altstadt und mündet ebenso über die Worringer Straße und die Ackerstraße im Gewusel des Worringer Platzes. Mehr Schnittmenge mit wichtigen Knotenpunkten des Nahverkehrs ist kaum
möglich.
Ausgangspunkt und Motivation unserer Auseinandersetzung mit diesem Areal ist sein enormes Entwicklungspotenzial und seine schlummernde Schlüsselposition für die Entwicklung eines ganzen Gebietes. Vielleicht kann dieser Ort an dieser exponierten Stelle mehr sein als eine Kante, kann eine Brücke schlagen und in diesem Dreiländereck (Stadtmitte / Pempelfort-Derendorf / Flingern) sogar Viertel verbinden.
Der „Wehrhahn-Acker“ schläft seinen Dornröschenschlaf – er muss nur wach geküsst werden!
Flingern – mon amour
Flingern als Inspiration
In der Betrachtung unseres Ortes ist auch der Blick ins angrenzende Flingern wichtig. Flingern, dort wo preiswerter und identifikationsstarker Wohnraum für junge Familien und kleine individuelle Gewerbe-Einheiten gesucht und gefunden wurde. Die Möglichkeit, innerstädtisches Wohnen und Arbeiten im selben Viertel zu kombinieren, machte und macht Flingern attraktiv für Künstler, Freiberufler sowie junge Unternehmer meist aus der Kreativ-Wirtschaft. Angelockt durch günstige Mieten in Zentrumsnähe, entstanden neben der reinen Wohnnutzung Ateliers, Werkstätten, Galerien, Theater, Shops, Cafés, Restaurants.
Flingern entwickelte sich so vom einstigen Arbeiterviertel zur Designmarke – ein innovativer Stadtteil mit viel Lebensqualität. Entscheidende Schlüsselfunktion für das kollektive Wohlbefinden innerhalb des Stadtteils übernimmt hier u. a. die Rekultivierung des öffentlichen Raums. Er wird soziokulturell wiederentdeckt und formt sich zunehmend zur Bühne für Wochenmärkte, Straßenfeste und Galerierundgänge. Auf Grund dieser florierenden sozialen Infrastruktur steigt die Attraktivität des Wohnviertels, das zunehmend auch für junge Familien interessant wurde, die diese Dualität aus dörflicher Nähe und großstädtischen Leben sehr schätzen. Der Spielplatz wird zum gemeinschaftlichen Treffpunkt, zum Szenetreff.
Mit der Bahntrasse als Grenze zu unserem Ort endet dieser kreative Wachstumsimpuls Flingerns und ist nur noch schwach und vereinzelt auf der Ackerstraße fühlbar. Eine Verbindung zu diesem aufstrebenden Viertel ist Teil unserer Motivation. Diesen Impuls, dieses Gefühl ins nächste Quartier zu tragen, als städtebaulicher Motor, ist eine Chance für Düsseldorf – wir möchten ein Teil Flingerns sein!
La Boom
Ein stadtplanerischer Impuls
Die Dynamik, mit der sich heute Stadtteile in wirtschaftlich florierende Metropolen verändern, geschieht nicht selten in einer Geschwindigkeit, die ihre Bewohner überfordert. Im Zusammenhang mit der steigenden Wohnungsknappheit in Düsseldorf wird allgemein kritisiert, dass sich neue Wohnprojekte ausschließlich im hochpreisigen Segment bewegen und so zur Gentrifizierung* ganzer Quartiere beitragen können. Flingern ist ein Musterbeispiel für das Phänomen der Gentrifizierung. In einem Zeitraum von grob 15 Jahren wandelt sich ein traditionelles Arbeiterviertel durch die Aktivitäten von „Kulturpionieren“ in ein Szeneviertel. Durch die Aufwertung der Wohnqualität wird dieses Kreativ-Viertel interessant für Immobilieninvestoren und Spekulation. Mit dem Etikett „Notting Hill“ oder „Prenzlauer Berg“ werden teure Wohnprojekte realisiert. Die Prosperität der neuen Kleinunternehmer verläuft in der Regel langsamer als die Mietsteigerung, mit der Folge, dass die jungen Initiatoren dieser Entwicklung genauso verdrängt werden wie die autochthonen Bewohner des Stadtteils. Die wirtschaftliche Dynamik der Kleinbetriebe erlischt und das Viertel entwickelt sich überwiegend zu einem Wohnviertel für eine betuchtere Klientel. Die „Kulturpioniere“ ziehen weiter.
*Gentrifizierung (von englisch gentry „niederer Adel“), ist ein aus der Stadtsoziologie kommender Begriff und beschreibt spezifische sozioökonomische Umstrukturierungsprozesse in städtischen Wohngebieten als ein Phänomen der sozialen Ungleichheit.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Stadtquartiere_Derendorf
**Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, der nicht nur bedeutende kulturelle und kreative Produkte hervorbringt. Dies wurde auch eindrucksvoll durch den Abschlussbericht der Enquete- Kommission des Bundestages „Kultur in Deutschland“ dokumentiert. Schätzungen zufolge hat dieser Bereich im Jahr 2008 mit 63 Mrd. Euro zur Bruttowertschöpfung beigetragen und lag damit noch vor der Chemischen Industrie. Die Umsätze der Kultur- und Kreativwirtschaft lagen bei rd. 132 Mrd. Euro. 238.000
Unternehmen und 1 Mio. Erwerbstätige sind in diesem Wirtschaftszweig tätig. Die Quote der Selbständigen ist mit 28 Prozent außergewöhnlich hoch. Experten gehen von einer weiterhin positiven Wirtschaftsentwicklung für die Kultur- und Kreativwirtschaft aus. Insbesondere der Einsatz der neuen digitalen Technologien wirkt als wesentlicher Treiber für weiteres Wachstum und Innovationen. Nicht nur innerstaatlich, wie beispielsweise im Deutschen Bundestag durch die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ und in der Plenardebatte am 24. Oktober 2007, sondern auch international werden zunehmend die wirtschaftlichen Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft diskutiert, so im Rahmen der EU z.B. in Frankreich oder Großbritannien.
Quelle: http://www.kultur-kreativ-wirtschaft.de
Lassen sich diese prosperierenden Prozesse stadtplanerisch steuern und nutzen, ohne dass es zu einer Verdrängung kommt? Kann man eine Struktur finden, die kreative, soziale und kulturelle Dynamik unterstützt, schützt und sich zu Nutzen macht? Könnte ein Ort eine Keimzelle für die positive Entwicklung und Aufwertung eines ganzen Stadtteils werden und diesen boomen lassen?
Die Antwort ist:
Das Viertel LA BOOM
Unser Ziel ist es, eine Struktur für dieses spezielle soziale Umfeld zu konzipieren. Das Projekt formuliert Antworten auf die Fragen eines zeitgemäßen innerstädtischen Zusammenlebens in einer vitalisierenden Kombination aus Wohnen und Arbeiten. Und es entwickelt eine prägnante architektonische Form, ein städtebauliches Zeichen, das durch seine Wirkung die Identität des gesamten Stadtteils stärkt. Ein Keim im Spannungsfeld einer in Düsseldorf üblichen Entwicklung.
Möglichkeiten für all die Pioniere aus der Kultur- und Kreativ-Wirtschaft**, die einem Viertel Identität und Dynamik einhauchen können. Boomt erst einmal unser Projekt, strahlt es aus und entfacht die Nachbarschaft.
La Boom
Eine architektonische Skizze
La Boom als die skizzenhafte, architektonische Annäherung an die vorangegangenen Überlegungen versucht in ihrer Architektur die Balance folgender Pole auszuloten:
Verdichtung versus Durchlässigkeit / Individualität versus Wirtschaftlichkeit / Privat versus Öffentlich / städtische Immission versus Wohnqualität. Die aus diesen Dualitäten entstehenden Spannungsfelder modellieren eine bauliche Struktur, die bestmöglich auf die beeinflussenden und initiierten Parameter antwortet.
Die Architektur schafft die gewollte Varianz von räumlichen Bezügen. Angestrebt ist ein wandlungsfähiges System flexibler Einheiten. Größe und Nutzungen können verändert werden. Durch die hohe Verdichtung der Cluster-Struktur wird eine ökonomische Ausnutzung des Grundstücks erzielt. Die Anzahl der Einheiten wird maximiert und die Mietpreise werden niedrig gehalten.
Die nachbarschaftliche Nähe ist wesentlicher Teil der Idee eines innerstädtischen, gemeinschaftlichen Lebens. Die Kommunikation und die Bezüge zwischen den Bewohnern werden gefördert und eine Rekultivierung des Nachbarschaftsgedanken angestrebt. Eine wesentliche Funktion übernimmt dabei der Block-Kern, der sich in Höfe gliedert. Das Leben wird in die Mitte getragen. Möglichst sollen sich die Einheiten zu diesem öffentlichen Raum orientieren, der Allgemeingut bleibt; eine kommunikative, barriere- und autofreie Zone.
Der Blockrand, der das gesamte Areal umschließt und schützt, lässt, partiell aufgebrochen, eine Durchgängigkeit des Blockes zu. Neue Wegestrukturen und Bezüge entstehen, die frische Synapsen in die angrenzenden Viertel ziehen. Diese Diffusionsfähigkeit der Architektur ermöglicht somit, das pulsierende Leben in die Nachbarschaft zu tragen – eine gewünschte städtebauliche und stadtkulturelle Keimzelle entsteht.
Typologie
Das architektonische Ikon
Die formale Nähe von La Boom zu Wohnprojekten des Brutalismus der 60er und 70er Jahre ergibt sich aus der dem Projekt immanenten gesellschaftspolitischen Fragestellung. Ähnlich wie z.B. bei Le Corbusier´s Unité d´Habitation ist auch hier das gemeinschaftliche Wohnen Grundgedanke des Entwurfs. Ein wesentlicher Unterschied zu den Clustern der Nachkriegsmoderne ist jedoch die bereits erwähnte Kombination von Wohnen und Arbeiten.
La Boom ist kein reines Wohnviertel sondern eher eine zeitgemäße Interpretation eines Handwerkerviertels. So werden hier nicht gleiche Einheiten additiv gereiht und gestapelt wie bei der Unité, sondern es handelt sich um unterschiedlich große Einheiten, die zu Gunsten einer Terrassierung versetzt an- und übereinander gefügt werden.
Die Einheiten orientieren sich zum gemeinschaftlichen Blockinnenraum, von dem aus die Einheiten erschlossen werden. Die Wohnstraße von Corbusier ´s Wohnmaschine wird so zum belebten Platz.
Der japanische Architekt Riken Yamamoto hat sich in seinem theoretischen Projekt „Local Community Area“ in ähnlicher Weise damit auseinander gesetzt, wie sich in einer Stadt wie Tokio ein gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten darstellen lassen. Yamamoto´s Vorschlag basiert auf einer flexiblen Struktur kleiner Wohn- und Arbeitseinheiten, die vermietet werden. Wesentlicher Gedanke sind auch hier die Gemeinschaftsräume, die allen Bewohnern zur Verfügung stehen. Die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum werden bewusst durchlässig formuliert.
Local Community Area 2012
Riken Yamamoto & FIeld Shop
http://riken-yamamoto.co.jp/index.html?page=ry_proj_detail&id=95&lng=_Eng
Quartiere Gallaratese 2
Milano, 1968-1973
Aldo Rossi
http://www.fondazionealdorossi.org/opere/1965-2/
Auch bei La Boom sind diese „Zwischen-Räume“, also die öffentlichen und halböffentlichen Räume, ein grundlegendes Element. Die Nischen werden kultiviert und als kommunikativer Bereich gestaltet. Sie werden zum Teil als Terrassen und Gärten den privaten Einheiten zugeordnet. Zum anderen werden sie als Gemeinschaftsflächen bzw. Räume kollektiv genutzt. Übertragen in Architektur formt sich so das Bild eines porösen Riegels oder einer waben- bzw. schwammartigen Struktur. Der wandlungsfähige Charakter der Architektur formt scheinbar zufällig die plastische Erscheinung des Bauwerks.
Ähnlich wie das Projekte Gallaratese II von Aldo Rossi wird hier die architektonische Struktur zum Zeichen.
Bei Gallaratese II überträgt Rossi Le Corbusier´s ubiquitäre städtebauliche Vision auf einen lokalen Maßstab und entwirft so mit den Mitteln des italienischen Rationalismus eine für diesen Ort typische Stadtmarke. Diese Zeichenhaftigkeit des Bauwerks ist auch bei La Boom elementares Entwurfsprinzip. Das architektonische Ikon wird zur Stadtmarke. Die Idee wird zur Marke für die Stadt.
La Boom als städtebauliche Idee und als architektonische Skizze versteht sich nicht als ein rein ästhetisches Experiment. Im Gegensatz zu einer Utopie hat die Idee eine Chance im Hier und Jetzt realisiert zu werden.
(Simon Ungers „Das Objekt als Idee“)
Impuls
Designviertel als Marke
Der Begriff „Designviertel“ findet heute primär Verwendung in den Verkaufsprospekten der Immobilien- Wirtschaft. Eben mit der Idee, hochpreisiges Wohnen in von Gentrifizierung betroffenen Stadtteilen zu vermarkten. Das Beispiel der Stadt Helsinki zeigt, wie durch eine lokale Initiative der Begriff »Designviertel« vom Stadtmarketing aufgegriffen wird.
Es wird hier durch die städtisch Förderung zu einem übergeordneten Thema für den gesamten Stadtteil, der mittlerweile europaweit bekannt ist.
Mit dem Projekt wollen Designer und Unternehmer das Stadtviertel Punavuori bekannt machen und seine Attraktivität bei Stadtbewohnern und Touristen verbessern. Weitere Ziele sind, Kulturtourismus in Helsinki zu fördern und städtische Kleinunternehmer zu stützen. Seit dem Anfang des Projekts arbeitet der Designviertel-Verein mit den Touristenorganisationen der Region, wie Helsinki City Tourist & Convention Bureau, Finnish Tourist Board und Helsinki Expert zusammen.
Das Finnische Architekturbüro „ALA Architects“ entwickelt mit einem niederländischen Investor im Stadtteil Punavuori ein neues Wahrzeichen für die Stadt Helsinki: „Cloud city“ ein Projekt, bei dem die “optimale Ausnutzung von Zwischenräumen” im Vordergrund steht. Auf umweltfreundliche Art und Weise soll so neues Leben in die Innenstadt der Hauptstadt gebracht werden.
Auszug aus:
CLOUD CITY
2012
ALA Architects
http://www.ala.fi/works/project/121-cloud-city
Impuls
Genossenschaftliches Wohnen
Der Wohn- und Gewerbebau Kalkbreite in Zürich ist Dank seiner Lage ein lebendiges Zentrum im Quartier und verbindet die umliegenden Stadtteile miteinander. Auf dem Dach befindet sich ein 2.500 qm grosser Hof, der Bewohnern und Öffentlichkeit als grüner Erholungsraum zur Verfügung steht. Günstige Mieten und ein breites Angebot an Wohngemeinschafts-, Familien-, Paar- und Singlewohnungen fördern eine breite soziale Durchmischung. Kalkbreite fördert gezielt neue Wohnformen, in dem Kleinwohnungen zu Clustern mit grossem Gemeinschaftsraum und Küche gruppiert sind. Auf knapp 5.000 qm beherbergt Kalkbreite einen dichten, lebendigen Gewerbemix aus Büros, Ateliers und einem vielfältigen Gastroangebot. Die Aussengastronomie prägt die Straßenebene entlang der flankierenden Straße. Kalkbreite schreibt die Gemeinschaft groß und stellt den MieterInnen eine breite Palette gemeinschaftlicher Räume zur Verfügung.
In der Kalkbreite gibt es über das ganze Gebäude verteilt sogenannte Jokerräume, die zu einer Wohnung oder einem Gewerbeobjekt hinzugemietet werden können. Dies ermöglicht beispielsweise einer wachsenden Familie, ein zusätzliches Kinderzimmer zu belegen, ohne gleich die Wohnung wechseln zu müssen. Die Genossenschaftsmitglieder konnten sich in verschiedenen Phasen am Planungsprozess beteiligen und trugen wesentlich zur Qualität des Projektes bei, indem sie vielfältige Vorschläge und Ideen einbrachten. Seit Frühjahr 2013 – einem Jahr vor Bezug – versammeln sich die BewohnerInnen und Gewerbetreibenden regelmässig, um über Betriebsfragen zu diskutieren und entscheiden.
Zusammenfassung aus:
http://www.kalkbreite.net/projekt/bauprojekt/20140923_Kalkbreite-Projektdokumentation_2014_web.pdf
KALKBREITE
2014
Müller Sigrist Architekten
http://www.muellersigrist.ch/arbeiten/bauten/wohn-und-gewerbesiedlung-kalkbreite-zuerich
Impressum
Architektenpool
»La Boom« ist ein Kunstprojekt eines losen Zusammenschlusses in Düsseldorf lebender Architekten. Wir wollen einen Beitrag zu kulturellen und gesellschaftspolitischen Diskussionen leisten, Anstoß geben zum bewussten Umgang mit dem Allgemeingut »Stadt«. Architektur als kulturelle Äußerung, als Experiment und mit dem Anspruch, Räume vielleicht ganz neu zu bespielen. Unsere Fragen sind:
Was ist an diesem spezifischen Ort gut für das Viertel, vielleicht für die ganze Stadt? / Lässt sich eine bestimmte städtebauliche bzw. architektonische Sprache aus den Bedürfnissen eines Ortes, eines Quartieres ableiten? / Kann man für die wirtschaftlichen, soziokulturellen und ortsspezifischen Parameter jeweils eine prägnante, aussagestarke architektonische Form finden? / Gibt es eine Alternative zur profitorientierten Investorenarchitektur? / Bedeutet Nachhaltigkeit, die Identifikation mit einem Ort zu gestalten und somit zu stärken?
Architekt | ACHIM SCHMITZ
Hoffeldstraße 7
40235 Düsseldorf
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aknw: A 36531
Architekt | Innenarchitekt | JÖRG BECKERS
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t. 0174 333 7015
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kontakt@joergbeckers.de
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Architekt | HEINO TREYER
Friedrich-Lau-Str. 5
40474 Düsseldorf
t. 0176 567 55855
www.zweiformgeber.de
heino.treyer@web.de
aknw: A 36000
© 2014