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DESSAU

MEISTERHÄUSER

WETTBEWERB

Städtebauliche Reparatur der Gesamtanlage

der Meisterhäuser in Dessau

Achim Schmitz, Martin Heerich, Jürgen Huenerbein

Abstrakte Rekonstruktion

 

Der hier dargestellte Entwurfsansatz einer abstrakten Rekonstruktion versucht im denkmalpflegerischen Sinne eine räumlich-strukturelle Lücke zu schließen. Die neuen Gebäude zeichnen die Konturen der Vorgänger nach und reduzieren sie auf den volumetrischen Kern; auf die einstigen auskragenden Balkone wird verzichtet.

Die durch die Industrieglashülle durchschimmernden Öffnungen des Gebäudes erscheinen durch Lage und Proportion als zeichenhafte Erinnerung an das einstige Gebäude und verdeutlichen zugleich die räumlich - plastische Struktur der Architektur. Die Idee einer abstrakten Rekonstruktion bezieht sich dabei nicht nur auf die äußere Hülle der Gebäude. Auch das Innere versteht sich als eine Interpretation der Architektur der Vorgängerbauten und lässt dabei durchaus Erinnerungen an die ehemalige Nutzung als Wohnhaus zu. So kehren Kerndispositionen der Originalbauten wieder in der Eingangssituation, der Position der vertikalen Erschließung,den Proportionen der Räume, der Orientierung des Cafés zum Garten.Das Prinzip des Verschachtelns ( Gropius' „baukasten im großen “) und der asymmetrischen Durchdringung der Raumvoluma wird durch das Einbringen vonLufträumen in die Vertikale übertragen und so dreidimensional im Inneren erfahrbar gemacht. Die verschiedenen Funtionsbereiche und Teilräume werden durch wechselnde Lichtsituationen akzentuiert: geschlossene Dunkelräume wechseln mit flächigen transluzenten Wandöffnungen, Ausblicksfenster rahmen den umgebenden Landschaftsraum, Oberlichtzonen ermöglichen museale Präsentationen und Wechselausstellungen. Die Funktionen teilen sich auf in Empfang (Ticketverkauf), Buchladen und Café mit einem zusätzlichen Veranstaltungsraum im OG Haus Gropius, sowie das museale Dokumentationszentrum der Meisterhäuser am Standort des ehemaligen Hauses Moholy-Nagy.Das erhaltenen Kellergeschoss des Hauses Gropius wird denkmalpflegerisch saniert. Hier werden WC-Anlage, Personalräume und Lager untergebracht.Das Informationszentrum „Haus Haus Moholy-Nagy “bietet Räume für eine audiovisuelle Dauerpräsentation, Vortrag, Dauerausstellung von Modellen und Erläuterungstafeln, Oberlichtsaal für Wechsel- und themenbezogene Kunstausstellungen, Infoterminals und Multimediazone im Untergeschoss. Die Dachterrasse wird als Aussichtsbalkon zugänglich gemacht
Die Gebäude sind als Stahlbeton-Massivkonstruktion mit einer Vorsatzfassade aus Gußglaselementen geplant. Der Keller des Hauses Gropius wird erhalten, die Lasteintragung erfolgt in die vorhandenen tragenden Wände. Bei Bedarf wird eine Lastverteilungsplatte über der Kellerdecke eingezogen. Die vorhandene haustechnische Ausrüstung wird komplett erneuert.Der Luftraum zwischen Glasfassade und Dämmung wird zur kontrollierten Wärmeabführung im Sommer sowie im Winter für solare Zusatzdämmung genutzt. Bauteilaktivierung der Massivdecken und kontrollierte unterstützende Gebäudelüftung mit Wärmetauscher sorgen für energetische Optimierung.

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